Die Energie des Lebens
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Prana. Wir alle kommen früher oder später auf unserem Yogaweg mit diesem Begriff in Berührung. Prana ist die Lebensenergie, die allem zu Grunde liegt und das Universum in Bewegung hält.
BKS Iyengar beschreibt in seinem Kommentar der Yoga Sutren die enorme Größe und Omnipräsenz von Prana auf ganz wunderbare Art und Weise. Deshalb ist der Artikel heute ein Auszug aus diesem Kommentar. Du findest diesen Auszug in seinem Buch „Light on the Yoga Sutras of Patanjali“/„Der Urquell des Yoga“ im Sutra II.49:
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तस्मिन्सति श्वासप्रश्वासयोर्गतिविच्छेदः प्राणायामः ॥ २.४९ ॥
tasminsati śvāsapraśvāsayorgativicchedaḥ prāṇāyāmaḥ || 2.49 ||
Pranayama is the regulation of the incoming and outgoing flow of breath with retention. It is to be practiced only after perfection in asana is attained.
Pranayama ist die Regulierung des einströmenden und ausströmenden Atmens mit Anhalten. Erst nach der Perfektion der Asanas kann Pranayama geübt werden.
BKS Iyengar, Light on the Yoga Sutras of Patanjali, II.49.
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Prana ist eine eigenständige Kraft, die von keiner äußeren Energiequelle abhängt.
Prana ist eine selbst-energetisierende Kraft, die ein magnetisches Feld in Form des Universums erzeugt.
Prana spielt mit dem Universum, erschafft und zerstört, um wiederum neue Schöpfung zu ermöglichen.
Prana durchdringt jedes einzelne Wesen genauso wie das gesamte Universum auf allen Ebenen.
Prana wirkt als physische Energie, als mentale Energie (sammeln von Information) und als intellektuelle Energie ( unterscheiden und sortieren der Information).
Prana ist sexuelle Energie, spirituelle Energie und kosmische Energie.
Alles, was im Universum vibriert ist Prana: Wärme, Licht, Schwerkraft, Magnetismus, Kraft, Vitalität, Elektrizität, Leben und Geist.
Prana ist das kosmische Lebensprinzip und ist in der belebten und unbelebten Materie wirksam.
Prana ist der erste Beweger, der Ur-Anstoß aller Bewegungen.
Prana ist die Fülle des Lebens.
Prana schöpft alle Energie aus sich selbst.
Prana ist das Prinzip des Lebens und des Bewusstseins.
Prana ist die Kreation aller Wesen im Universum.
Alle Wesen sind aus Prana geboren und leben durch Prana.
Wenn sie sterben, geht ihr individueller Atem im kosmischen Atem auf.
Prana ist die Nabe im Rad des Lebens und der Dreh- und Angelpunkt des Yoga.
Alles hat seinen Platz im Prana.
Alles Leben ist von Prana durchdrungen.
Prana erschafft die Sonne, den Mond, die Wolken, den Wind, den Regen, die Erde und alle materiellen Formen.
Prana ist sowohl sein (sat) als auch nicht-sein (asat).
Jede Sache, jedes Ding und jedes Lebewesen, auch der Mensch, ist in Prana geborgen.
Prana ist die Energie und die Quelle jeder Erkenntnis.
Prana und Citta – Energie und Bewusstsein – stehen in ständigem Kontakt miteinander.
Sie sind wie Zwillinge: Prana konzentriert sich da, wo Citta ist und Citta dort, wo Prana ist.
Solange der Atem still ist, ist Prana still und somit ist auch Citta still.
Alle Schwingungen und Schwankungen kommen zum erliegen, wenn Prana und Citta stabil und ruhig sind.
Die Yogis und Rishis erkundeten diesen Zusammenhang zwischen Atem und Bewusstsein und fanden im Pranayama das Mittel, um Energie und Bewusstsein zu stabilisieren.
Das Wort Pranayama besteht aus den zwei Wörtern Prana und Ayama. Ayama bedeutet Streckung, Dehnung, Weitung, Regulierung, Beherrschung und Kontrolle.
Wenn sich Prana, diese sich selbst aufladende Kraft, mit Weitung, Streckung und Kontrolle im Körper manifestiert, ist das Pranayama.
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Ich glaube, dass jede einzelne dieser Zeilen sehr viel Raum für Kontemplation beinhaltet. Ich wünsche dir viele Erkenntnisse dabei!
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Alles Liebe
Deine Laura
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