Die Kraft des Ayurveda
v
Was bedeutet Heilung im Ayurveda?
Wenn ich Ayurveda in einem kurzen Satz beschreiben sollte, würde ich sagen, dass es die Kunst des Lebens ist. Ayurveda ist weit mehr als ein präventives Gesundheitssystem. Und auch weit mehr als die Kunst der Heilkräuter oder Heiltherapien. Heilung im Ayurveda bedeutet nicht einfach die Abwesenheit von Krankheit. Was Gesundheit aus ayurvedischer Sicht tatsächlich ist, geht weit über den normalen Zustand von Wohlbefinden hinaus. Heilung beschreibt im Ayurveda den Weg zurück zu unserem spirituellen Kern, zu unserer inneren Weisheit.
Wir sind in perfekter Gesundheit, komplett geheilt, wenn wir uns selbst als reines Bewusstsein wahrnehmen. Wenn wir das Ziel des Yoga – die Selbsterkenntnis – erreichen.
Für mich gehört Ayurveda daher genauso zu meiner Yogapraxis, zu meinem täglichen Sadhana dazu, wie die Asanas. Beide lassen mich wachsen und erinnern mich tagtäglich daran, mich mit mir selbst zu verbinden.
v
„Ayurvedically speaking the more a person realizes their Divine nature, the healthier they are.“
Swami Sadashiva Tirtha, The Ayurvedic Encyclopedia“
v
v
v
Prakriti & Purusha
v
Woher kommt das Verständnis, dass die Selbsterkenntnis die ultimative Heilung ist? Das lässt sich am besten verstehen, indem wir uns die Ursprünge des Ayurveda anschauen. Das Weltbild, dass der Lehre des Ayurveda zu Grunde liegt, basiert auf der Philosophie des Samkhya. Dort wird das Leben selbst als Resultat der Dualität von Purusha und Prakriti beschrieben. Die Samkhya Philosophie ist komplex und vielschichtig, und es braucht einen offenen Geist, um sie Stück für Stück zu begreifen.
Ich versuche mein bestes, dir die wichtigsten Punkte in wenigen Worten zu teilen:
Purusha ist die Seelenessenz, die universelle Lebenskraft, die göttliche Energie, die das Leben ermöglicht und allem zu Grunde liegt. Unsere individuelle Essenz ist Purusha genau wie die Essenz von allen Lebewesen und allem Leben Purusha ist. Unsere individuelle Seele ist ein Teil der universellen Seele und nie von ihr getrennt.
Prakriti ist die manifestierte Natur, also alle grob- und feinstofflichen Ebenen, die unsere Umgebung, alle Lebewesen und uns selbst, ausmachen. Dazu gehören die 5 Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum), unser Geist, das Verständnis von uns selbst als Individuum und alles was wir sehen, fühlen, berühren oder irgendwie wahrnehmen können.
Prakriti hat laut den Yoga Sutren von Patanjali zwei Rollen: Der erste Zweck von Prakriti ist, dass sie den Lebewesen ermöglicht, Erfahrungen zu machen. Denn ohne Prakriti, ohne die vielen Ebenen der manifestierten Natur, wären wir nichts als Bewusstsein. Reines Bewusstsein kann sich jedoch nicht selbst erfahren. Deshalb wäre es uns – als spirituelle Wesen – nicht möglich, Erfahrungen zu machen, wenn die manifestierte Natur nicht existieren würde.
Der zweite Zweck von Prakriti ist, uns durch diese Erfahrungen zurück zum Verständnis unserer wahren Essenz zu leiten und uns zur Selbsterkenntnis und zur Befreiung aus dem Zyklus von Leben und Tod zu bringen.
Auf diesem Prinzip von Prakriti und Purusha basiert die Lehre des Ayurveda. Das bedeutet, Ayurveda erkennt uns selbst als spirituelle Wesen an und erkennt außerdem, dass unser finales Ziel – egal ob in diesem oder in zukünftigen Leben – die Selbsterkenntnis ist.
v
Die innere Weisheit
v
Ayurveda ist demnach also so viel mehr als eine Heilkunst. Es geht nicht einfach darum, zu wissen, wie wir Krankheiten gekonnt bekämpfen. Selbstverständlich ist die Heilkunst, die Anwendung von Kräutern und Therapien, ein zentraler Teil des Ayurveda. Aber das ist nur der Anfang.
Letztendlich ist es – genau wie Yoga – eine Suche nach unserer wahren Essenz. Der Weg dahin ist natürlich lang und es ist im Grunde auch unwichtig, ob wir nach der Selbsterkenntnis streben oder einfach nach weniger Stress im Alltag. Ich glaube, es spielt keine Rolle, was unser Ziel mit unserer Praxis von Yoga und Ayurveda ist – solange wir üben. Denn auf der ersten Ebene, bringen beide Gesundheit, innere Stärke, Ausgeglichenheit und Wohlbefinden. Und damit sollten wir starten. Ich bin ein großer Fan davon, die Dinge real zu halten. Deshalb liebe ich Iyengar Yoga so sehr, denn wir arbeiten dort auf eine sehr reale und zugängliche Art und Weise mit uns selbst. Es passieren viele Dinge auf unterschiedlichen Ebenen, aber der Fokus ist der Körper, die Atmung und der aktuelle Geisteszustand.
Im Ayurveda ist es das gleiche. Wir nutzen unsere Ernährung, die Kräuter und unsere täglichen Achtsamkeitsroutinen, um Gesundheit und Wohlbefinden zu erzeugen.
Und ob wir uns darüber bewusst sind oder nicht – auf tieferer Ebene passiert so viel. Mit der Zeit werden wir sensibler. Empfindlicher gegenüber Ungerechtigkeit, Gewalt oder groben Worten. Wir werden ruhiger, genießen die Zeit mit uns selbst und lernen bewusst auf uns selbst zu achten. Wir wählen bewusster was wir essen, was wir tun und mit wem wir unsere Zeit verbringen wollen.
Wir stärken Schritt für Schritt die Verbindung zu unserer eigenen inneren Weisheit und unser Leben wird ein bisschen sanfter, ehrlicher und intuitiver.
Und das ist die Magie dieser wunderbaren Praktiken. Ayurveda kann uns so sehr helfen, zur Ruhe zu kommen und die Signale des eigenen Körpers und der Umgebung besser wahrnehmen zu können. Es ist ein Prozess und es braucht natürlich Geduld, aber mit der Zeit können wir lernen, immer mehr in Einklang mit uns selbst zu handeln.
Wenn du gern tiefer in die Lehre des Ayurveda eintauchen möchtest und deine Yogapraxis auch über die Grenzen deiner Yogamatte hinaus weiterentwickeln möchtest, dann lade ich dich von Herzen zur Ayurvedic Night am 14.09. ein. Die Ayurvedic Night ist ein kostenloses live Webinar. Dich erwartet ein spannender Workshop darüber, wie du aus der Leichtigkeit heraus die Rahmenbedingungen in deinem Leben schaffen kannst, sodass Ayurveda seine Kraft in dir entfalten kann.
Trag dich hier unverbindlich für die Ayurvedic Night am 14.09. ein.
v
Deine Laura
v